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Reisebericht Siljansleden '98
Grönklitt-Furudal (60 km)
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Allgemeines
Im Sommer 1998 machte ich mich mit drei Freunden auf nach Schweden, um ein Stück des Siljansleden zu erwandern und danach eine kleine Kanutour zu machen. Wir haben uns dabei die Etappe vom Bärenpark Grönklitt nach Furudal ausgesucht. Die Kanutour machten wir dann auf den Seen Skattungen und Oresjön, zwischen denen Furudal liegt.
Der Siljansleden ist ein 340 km langer Trekking-Trail, der rund um das Siljansee-Gebiet führt. Die Siljan-Region liegt in der Provinz Dalarna in Mittelschweden und entstand durch einen Meteoriteneinschlag vor 360 Mio. Jahren.
Der Weg selbst führt meist entlang alter Sennhüttenpfade durch leicht hügeliges Gelände, wobei sich tiefe Wälder und sumpfige Gebiete abwechseln. Dabei kommt man an vielen kleinen Seen und kulturellen, historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Besondere Anforderungen an Mensch und Ausrüstung werden nicht gestellt. Der Weg ist, bis auf ein paar sumpfige Stellen, die aber umgangen werden können, relativ leicht zu bewältigen. Festes Schuhwerk sei aber trotzdem empfohlen. Vorsicht ist geboten, wenn man Bäche überquert. Meistens liegen ein paar Baumstämme als Brücke da. Wenn die aber feucht sind, liegt man schnell im Wasser.
Da man sich unterwegs nicht verpflegen kann, muß man genügend Proviant mit sich führen.
Zur Orientierung dienen orangene Kringel an Bäumen, orange markierte Stecken und Schilder mit dem Siljansleden-Logo (Bild oben links). Außerdem markieren eindeutige Schilder den Weg zum Klo
oder zum Trinkwasser (von dem etwas bräunlichen Wasser darf man sich nicht abschrecken lassen, das kommt von dem torfhaltigen Boden). Eine Karte des Weges, Maßstab 1:125.000 gibt's bei allen TI's zu kaufen. Die Karte ist zwar nicht wirklich topographisch, erfüllt aber ihren Zweck. Vor allem sind alle Rasthütten und Windschutze mit Entfernungsangaben eingetragen, außerdem sind die oben erwähnten Sehenswürdigkeiten verzeichnet und auf der Rückseite nochmal aufgelistet. Es lohnt nicht, sich eine der echt-topographischen Karten zu kaufen, da auf denen der Siljansleden nicht eingezeichnet ist.
Um die Mücken von sich fern zu halten empfiehlt sich lange Kleidung. Ansonsten hat sich Autan Active bewährt. Ist wie ein Labello-Stift, nur breiter. Dadurch leicht und sparsam aufzutragen und riecht angenehm.
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Anreise
Die Anreise erfolgte per Bahn. Es fährt ein EC von Hamburg nach Malmö. In Puttgarden geht der Zug auf die Fähre, um in Rødby (Dänemark) weiter nach Kopenhagen zu fahren. Dort fährt er über die neue Öresund-Brücke weiter nach Malmö (Schweden). Da steigt man um in den Zug nach Stockholm. Dort angekommen geht's mit dem nächsten Zug weiter nach Mora, das direkt am Siljansee liegt.
Es empfiehlt sich dringend, Plätze zu reservieren. Der EC von Hamburg nach Malmö ist in Sachen Stauraum nicht so gut bestückt, deshalb ist es gut, wenn man sich seinen Platz schnell erkämpft. Die schwedischen Züge machen in dieser Hinsicht keine Probleme.
Die Fahrt von Hamburg nach Mora dauert etwa 20 Stunden.
Von Mora aus geht's mit dem Bus (Linie 118) weiter zum Bärenpark Grönklitt. Der Bus fährt nur zweimal am Tag (9.03 und 14.13 Uhr vom Bahnhof) und kostet 28 SKR. Die Fahrt dauert 47 Minuten.
Nach den genauen Zugverbindungen kann man sich bei der Online-Fahrplanauskunft der DB erkundigen (enthält auch Verbindungen im europäischen Ausland). Schwedische Zug- und Busverbindungen gibt's unter www.resplus.se (es gibt eine deutsche Version).
Evtl. kann es sich lohnen, sich ein Scanrail-Ticket zu besorgen. Das gibt's in drei verschiedenen Versionen und ermöglicht die Benutzung von Zügen in ganz Skandinavien über einen gewissen Zeitraum. Man zahlt praktisch nur das Scanrail-Ticket, die Zugfahrt bis zur deutsch-dänischen Grenze und die üblichen Reservierungs-Gebühren und EC-Zuschläge. Genaue Informationen gibt's bei der Bahn oder im Reisebüro.
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Mora und Umgebung
Mora war der Ausgangspunkt unserer Aktivitäten. Direkt am Siljansee gelegen ist es ein schöner Ort, um sich nach den Reisestrapazen für den weiteren Verlauf zu erholen. Mora ist ein Touristenörtchen mit etwa 20.000 Einwohnern und bietet daher genügend Möglichkeiten, sich nochmal mit allem einzurichten, was man daheim vergessen hat.
Es gibt neben zwei Campingplätzen auch zwei Jugendherbergen. Eine unter Leitung des STF (schwedischer Touristenverein), hier gibt's also Ermäßigung für DJH-Mitglieder. Die andere liegt relativ gegenüber dem Bahnhof und nennt sich Vandrarhem Kristinehamm. Hier sind wir untergekommen, weil die STF-JH voll war.
Die STF-Homepage bietet jede Menge Informationen über JH's und sonstige Unterkünfte und Preise. Außerdem kann man hier online buchen.
Bekannt ist Mora vor allem als Zielort des berühmten Vasalaufs, des längsten Skilanglaufrennens der Welt. In der Stadt gibt es noch einige Sehenswürdigkeiten, auf die ich jetzt nicht eingehen will. Infos über die Siljan-Region gibt's unter www.stab.se, dort findet man auch die Adressen der TI's, so daß man sich auch Info-Material zuschicken lassen kann. Mora hat zwar auch eine eigene Homepage (www.mora.se), allerdings nur auf schwedisch, an einer englischen Version wird gearbeitet.
Als lohnendes Ausflugsziel sei noch der Gesundaberg erwähnt. Von dort oben bietet sich ein wunderbarer Blick über das gesamte Siljan-Gebiet. Es geht ein Lift hinauf, doch der Fußweg ist schöner (und anstrengender). Oben gibt's ein Café, wo man sich's gemütlich machen kann. Wenn man sowieso schon in der Gegend ist, kann man auch der Insel Sollerön einen Besuch abstatten. Hier gibt es zahlreiche Kunsthandwerks-Läden. Außerdem wurde hier ein großes Wikinger-Grabfeld entdeckt.
Der Bärenpark Grönklitt war Startpunkt unserer Tour. Ein Besuch lohnt auf jeden Fall. Der Park erstreckt sich über ein großes Waldgebiet, in dem Bären, Wölfe und Luchse von höhergelegenen Plattformen aus beobachtet werden können.
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Übernachtung
Der Siljansleden bietet eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Rasthütten, sogen. Raststugas, die etwa einen Tagesmarsch auseinanderliegen (zwischen 10 und 15 km). Dazwischen sind noch ein paar Windschutze verstreut, die zum Übernachten allerdings nicht so gut geeignet sind, da sie klein und nach einer Seite offen sind, und somit keinen Schutz vor Mücken bieten.
Die Rasthütten sind nicht bewirtschaftet, deshalb muß man genügend Proviant mit sich führen. Bei mehr als fünf Personen wird's eng. Es sind zwar nicht viele Leute auf dem Siljansleden unterwegs, aber wenn doch mal zwei Gruppen das gleiche Ziel haben, ist so eine Hütte schnell überfüllt. Deshalb muß jeder selber wissen, ob er ein Zelt mitnimmt.
Die Rasthütten und Windschutze haben immer eine Feuerstelle, fast immer ist ein Stapel Holz, eine Säge und eine Axt da, damit man nicht wild im Wald Bäume fällt. Oft ist auch eine Mülltonne vorhanden. Ein Plumpsklo steht immer dabei, das Klopapier sucht man manchmal allerdings vergebens. Für Wasser ist in Form von Bächen, Seen oder Brunnen auch gesorgt.
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Reisebericht
1. Tag: Bärenpark Grönklitt - Raststuga Höghed (13 km)Nach einem Besuch im Bärenpark Grönklitt machen wir uns auf den Weg zum Siljansleden. Es liegt schon den ganzen Tag Regen in der Luft, aber mehr als ein Nieseln kommt zum Glück nicht runter.
Zuerst müssen wir einmal den Einstieg finden. Man muß ein Stück die Straße in Richtung Süden entlanglaufen, dann sieht man bald einen Stock mit orangener Markierung. Hier führt der Siljansleden nach links in den Wald. Sicherheitshalber sollte man aber jemanden vom Kassenhäuschen nach dem Weg fragen.
Nach kurzer Zeit sind wir völlig allein im Wald und fühlen uns fern von der Zivilisation. Es geht mal leicht bergauf, mal ein bißchen runter. Hin und wieder erschließt sich ein schöner Blick in Richtung Süden.
Bald kommen wir an der Raststuga Nybodberget an. Eine Gruppe Pfadfinder aus Deutschland hat es sich hier gemütlich gemacht. Das stört uns nicht weiter, da wir sowieso bis zur nächsten Hütte weiterlaufen wollen. Sie bieten uns Wasser an, das sie abgekocht haben, weil sie dem Wasser aus dem Brunnen nicht so recht getraut haben. Wir nehmen es dankend an und essen noch eine Kleinigkeit.
Dann geht's weiter. Prompt erwischen wir einen falschen Weg, weil Waldarbeiter die Markierungen durcheinander gebracht haben, und finden uns bald auf einem mit meterhohen Büschen zugewachsenen Waldarbeiterweg wieder. Zurückzugehen lohnt sich nicht, also gehen wir weiter, ständig bergab, bis wir auf eine Straße stoßen. Glücklicherweise ist diese Straße mit einer Kreuzung und einem Bach recht eindeutig auf der Karte zu finden. Wir haben uns wirklich ganz schön vertan. Wir folgen der Straße nach Südosten, bis wir bei der Ortschaft Hornberga wieder auf den Siljansleden stoßen.
Es geht wieder ein Stück bergauf, dann einige Zeit flach, bis wir den Bach Unnån überqueren. Von jetzt an geht es ständig leicht bergauf. Die letzten Kilometer ziehen sich etwas in die Länge, bis wir schließlich die Straße 45 überqueren und unsere erste Übernachtungshütte, die Raststuga Höghed, erreichen.
Es ist eine kleine Blockhütte mit einem Stapel Holz davor und Axt und Säge zum kleinmachen. Drinnen befindet sich in der Mitte ein Feuertisch mit Rauchabzug. Entlang den Wänden bietet eine etwa einen Meter breite Liegefläche Platz für fünf Personen. Der Boden bietet hier nicht viel zusätzlichen Raum. Es gibt die Möglichkeit rund um den Rauchabzug Sachen zum Trocknen aufzuhängen. Ein Bächlein versorgt uns mit Wasser.
2. Tag: Raststuga Höghed - Skräddar-Djurberga (13 km)Am nächsten Tag geht's in südöstlicher Richtung weiter. Der Weg ist leicht abfallend. Wie am Vortag ist das Wetter unbeständig. Es geht meistens durch Nadelwald. Flechten bedecken den ganzen Boden und hängen in Fadenbüscheln von den Bäumen. Sieht richtig urig aus.
Nach einer Weile kommen wir zum Fluß Ämån. Hier befindet sich eine Stromschnelle namens Storstuped. Wenn man der Straße nach Norden folgt, kommt man nach 5 km zum Helvetesfallet (Höllenfall), muß eine eindrucksvolle Schlucht sein, wir können uns diesen Umweg aber nicht leisten und gehen weiter.
Am Fluß liegt eine Raststuga, in der sich eine andere Pfadfindergruppe eingerichtet hat. Südlich führt eine Eisenbahnbrücke über den Fluß.
Wir gehen weiter und der Weg macht eine Biegung und folgt nun dem Fluß aufwärts. Zweimal überqueren wir die Gleise der Inlandsbanan.
Das ist eine Eisenbahn, die bis hoch nach Lappland fährt. Die Fahrt dauert mehrere Tage und man den Zugführer jederzeit bitten anzuhalten, wenn man Fotos schießen oder Blumen pflücken will.
Schließlich macht der Weg wieder einen Rechtsknick und verläuft in östlicher Richtung leicht bergauf. Wenn man in der Ortschaft Ången ankommt darf man sich nicht von einem 3 km-Schild täuschen lassen, der Weg zieht sich noch lange, bis wir endlich nach 13 km an der Skräddar-Djurberga-Alm ankommen.
Das ist eine historische Alm, noch teilweise bewirtschaftet. An manchen Tagen kann man sich mit traditionellen Speisen verköstigen lassen. (Öffnungszeiten am besten beim TI erfragen). Die Alm besteht aus mehreren alten Hütten und ist mit dem Auto zugänglich. Deshalb kann man hier leicht auf Touristen treffen.
Die Rasthütte selbst ist urgemütlich. Rechts vom Eingang ist der Wohnraum. Es gibt eigentlich nur zwei Schlafplätze, der Boden bietet aber ausreichend Platz und ist auch nicht unbequemer. In der Ecke ist ein Kamin. Links vom Eingang ist das Holzlager. Eine Handpumpe liefert gutes Wasser.
3. Tag: RuhetagAm nächsten Tag regnet es stark, weshalb wir uns entschließen, hier einen Ruhetag einzulegen. Da die Alm an diesem Tag bewirtschaftet ist, entschließen wir uns hier zu speisen. Es gibt Lange Milch mit Fladenbrot und zahlreichen Gewürzen. Alles wird nach alter Tradition am offenen Feuer zubereitet.
4. Tag: Skräddar-Djurberga - Raststuga Tenningån (10 km)Am nächsten Morgen scheint die Sonne und wir setzen unseren Weg fort. Das erste Hindernis kommt schon nach ein paar Metern. Ein Bach ist durch den Regen so angeschwollen, daß wir nicht ohne weiteres auf die andere Seite kommen. Also werfen wir unsere Rucksäcke rüber und versuchen es mit ein wenig Balance und einem beherzten Sprung. Glücklicherweise bleibt alles und jeder trocken.
Der Weg verläuft jetzt ein Stück auf der Straße bergauf. Man kann von hier aus den Skattungen und die Ortschaft Skattungbyn sehen. Am Ende der Straße liegt ein Privatgrundstück. Man ist geneigt, den Weg dort zu suchen, aber man muß sich links halten.
Jetzt geht's wieder abwärts und uns erwarten einige sumpfige Stellen. Nach einiger Zeit kommen wir an einen idyllisch gelegenen See. Biber haben hier ihre Spuren hinterlassen. Hier ist auch ein Rastplatz für Planwagenfahrer.
Ein wenig weiter befindet sich ein Windschutz. Hier machen wir eine kleine Rast, bevor wir weiter entlang dem Fluß Tenningån zur gleichnamigen Raststuga wandern. Sie ist etwas oberhalb des Flusses gelegen und ist vom gleichen Typ wie die Raststuga Höghed.
5. Tag: Raststuga Tenningån - Ärteråsen (8 km)
Die heutige Etappe ist recht kurz. Der Weg führt bald an einem See vorbei und dann steil aufwärts zur Ärteråsen-Alm. Die Suche nach der Übernachtungshütte gestaltet sich schwierig, angesichts der Vielzahl von Hütten hier.
Schließlich haben wir sie gefunden. Die Hütte ist im Vergleich zu den vorherigen schäbig. In der Mitte ist eine kleine Feuerstelle auf dem Boden. Die Liegefläche besteht aus wackligen Stangen, auf denen verfilzte Matratzen liegen. Feuerholz müssen wir uns auch mühsam zusammensuchen, Axt und Säge suchen wir vergebens.
Hier gibt es aber auch einen Aussichtsturm, der einen schönen Rundumblick bietet. So können wir auch die Regenfront noch rechtzeitig entdecken, die von Westen auf uns zukommt, und uns schnell in die Hütte zurückziehen. Immerhin ist das Dach dicht.
6. Tag: Ärteråsen - Furudal (14 km)
Am nächsten Tag gehen wir nach Furudal runter. Weil wir den Weg nicht finden können, nehmen wir die Straße. Kurz vorm Ziel fängt es dann noch zu regnen an.
Furudal ist ein kleines Örtchen, zwischen den Seen Skattungen und Oresjön gelegen. Eine gute Einkaufsmöglichkeit ist der Supermarkt an der Tankstelle.
Wir quartieren uns in der Jugendherberge ein. Es gibt zwar keine Ermäßigung, weil sie nicht zum STF gehört, ist aber trotzdem nicht teuer und schön gemütlich. Außerdem liegt sie direkt am Strand.
7. und 8. Tag: Ruhetag
Nach knapp 60 km des Wanderns legen wir einen Ruhetag ein. Jetzt wird's Zeit für eine ordentliche Dusche und zum Wäsche waschen. Weil es regnet, haben wir auch genügend Zeit dazu.
Wir haben das Zimmer für uns alleine, deshalb sieht's bald aus wir im Saustall. Die Wäsche hängt auf einer Leine quer durch den Raum, die restlichen Sachen sind über den ganzen Boden verstreut.
Am nächsten Tag ist das Wetter besser. Kai und Torsten machen sich auf die Suche nach einem Kanuverleih, Christian und ich wollen nach Rättvik, einkaufen und schon mal Fahrkarten für die Heimreise besorgen.
Da der nächste Bus erst ziemlich spät fährt, versuchen wir's per Anhalter. Und obwohl trampen in Schweden eher unüblich ist, findet sich bald ein Ehepaar, das uns mitnimmt. Die beiden sind ganz schön lustig drauf, beinahe hätte die gute Frau noch ein Reh überfahren.
Der Fahrkartenschalter von Rättvik stellt sich als Touristenbüro heraus, also keine Tickets, dafür aber ein Dala-Holzpferdchen (ein Markenzeichen von Dalarna). Noch ein bißchen bummeln, ein kleiner Snack an einer Tankstelle, dann machen wir uns auf zum Kunsthandwerks-Viertel. In vielen kleinen Lädchen gibt es allerlei handwerkliche Erzeugnisse, zum Teil aus einheimischen Materialien wie Rentierleder oder Elchgeweih. Mit ein paar Souvenirs geht's wieder zurück. Zum Abschluß noch ein Eis an der sonnigen Uferpromenade und dann mit dem Bus nach Furudal.
Kai und Torsten waren mit ihrer Suche erfolgreich, war aber nach eigener Aussage eine kleine Odyssee.
Im Supermarkt an der Tankstelle richten wir uns für die Kanutour ein. Eine topographische Karte für die beiden Seen haben wir uns vorher schon besorgt, da die Siljansleden-Karte für die Ufer zu ungenau ist. Die Gröna Kartan, Maßstab 1:50.000, Blatt Rättvik 14F NV ist gerade richtig, allerdings nicht in Furudal zu kriegen. Am besten schon in Mora, oder noch besser vor dem Urlaub besorgen.
9. Tag
Der Kanuverleih liegt etwa 3 km außerhalb von Furudal in östlicher Richtung an der Straße 296/301 und gehört glaube ich zu einer Art Feriendorf namens Ore Fritid. Dort schnappen wir uns zwei Boote, Schwimmwesten und Paddel und paddeln fröhlich drauflos. Das Wetter ist ziemlich wechselhaft. Sonnenschein, Wind und heftige Schauer wechseln sich ab, deshalb bleiben wir immer in Ufernähe, hin und wieder gehen wir auch an Land, wenn's zu arg wird.
Wir verlassen den Oresjön, als wir die Brücke der Straße 301 unterqueren, und fahren in den Kanal, der die beiden Seen verbindet, hinein. Nach kurzer Zeit verlassen wir den Kanal und der Skattungen breitet sich vor uns aus. Die Wasserfläche ist jetzt größer, was sich unter anderem an höheren Wellen bemerkbar macht. Ein jeder Kanute hätte darüber wohl müde gelächelt, aber schließlich ist das unsere Kanu-Premiere. Mit der Zeit haben auch wir unseren Spaß dran.
Das Ufer bietet so manche Möglichkeit an Land zu gehen. Wir können ein paar kleine schmale Strände sehen, und einen davon suchen wir uns aus, um unser Lager aufzuschlagen. Wie durch Zufall befindet ein paar Meter hinter den ersten Bäumen ein halber Lagerplatz, der uns sehr gelegen kommt. Mit Treibholz und was sich sonst so finden läßt machen wir ein kleines Feuerchen und etwas zu essen. Glücklicherweise hat sich die Sonne durchgesetzt und wir können auf eine trockene Nacht hoffen. Schließlich haben wir kein Zelt dabei.
10. Tag
Es ist die Nacht über trocken geblieben und der neue Tag begrüßt uns mit warmen Sonnenstrahlen. Wir fahren weiter das Ufer entlang und paddeln ein gutes Stück den Bach Tenningån hinauf, der hier breit in den Skattungen mündet. Es ist wie im Urwald. Zahlreiche Bäume liegen von Bibern gefällt am Ufer. Irgendwann geht's nicht mehr weiter und wir kehren um.
Bei warmem Sonnenschein liegen wir faul in unseren Kanus und lassen uns treiben. Schließlich paddeln wir weiter zur Insel Skattungholmen, wo wir unser Lager aufschlagen. Auch hier finden wir einen Lagerplatz vor, am kleinen Strand liegt es sich aber bequemer.
Wir nutzen den Rest des Tages um allein um die Insel zu fahren und seinen Gedanken nachzugehen oder einfach nur mal nackig in das doch noch recht frische Wasser zu springen. Der Tag endet schließlich mit einem herrlichen Sonnenuntergang.
11. Tag
Heute lassen wir's ganz locker angehen. Wieder bei schönem Wetter geht's so langsam wieder zurück. Eine Landzunge mit Namen Sandnäsudden ist heute unser Lagerplatz. Sie markiert den Eingang in den Kanal zwischen Skattungen und Oresjön. Wie der Name schon erahnen läßt ist es hier schön sandig. Wir feiern den Abschluß unserer Tour mit einem Freudenfeuer. Als es schließlich dunkel wird, geht im Westen der Vollmond auf und wir verbringen unsere letzte Nacht unter sternenklarem Himmel. In der Nacht treiben Nebelfahnen wie Geister im Vollmondlicht über den See.
12. Tag
Am Morgen ist es noch schön, aber schon ziehen Wolken auf. Deshalb paddeln wir heute etwas schneller als sonst, was sich als gute Idee herausstellt. Mit der Zeit zieht sich der Himmel immer mehr zu und der Wind frischt auf. Die Wellen werden immer höher, doch schließlich haben wir es geschafft und machen uns auf den Weg zurück zur Jugendherberge.
Noch am selben Tag fahren wir mit dem Bus zurück nach Mora und checken uns in der dortigen STF-Jugendherberge ein. Obwohl alles neu ist, ist sie nicht so gemütlich wie die JH in Furudal, außerdem wird hier auf einem Hüttenschlafsack bestanden, normale Schlafsäcke läßt man nicht gelten.
13. Tag
Es ist heute regnerisch. Um trotzdem noch etwas aus dem Tag zu machen, fahren wir mit dem Bus zur Insel Sollerön, um uns dort die Wikinger-Gräber anzusehen. Viele werden darin einfach nur Steinhaufen sehen, aber mit ein bißchen Phantasie spürt man den Hauch der Geschichte wehen. Ein Rundweg führt an anderen kleinen Sehenswürdigkeiten vorbei.
Anschließend schauen wir noch bei einem kleinen Kunsthandwerksladen vorbei und nehmen das eine oder andere Souvenir mit. Schließlich macht es kräftig runter und wir sind froh, als wir wieder in der JH sind.
Morgen geht's ab nach Hause.
Das war also mein Reisebericht. Für Fragen stehe ich unter bernd(at)knorze.de gerne zur Verfügung.
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